Die Schattenseiten der Microsoft-Cloud in der Verwaltung – Zwischen Fortschritt und Fremdkontrolle.

Immer mehr Bundesländer planen den Umstieg auf Cloud-Dienste von Microsoft. Was zunächst nach einem pragmatischen Schritt in Richtung Digitalisierung klingt, könnte sich langfristig als folgenschwerer Fehler erweisen – das meint zumindest die Gesellschaft für Informatik (GI). In einer aktuellen Stellungnahme warnt sie eindringlich vor einer gefährlichen Abhängigkeit von einem einzelnen US-Konzern.

Microsoft 365 auf dem Vormarsch – und mit ihm die Abhängigkeit

Ob Microsoft Teams, Office 365 oder ganze Cloud-Infrastrukturen: Zahlreiche deutsche Behörden wollen künftig auf Microsoft-Produkte setzen. Laut einer c’t-Umfrage planen mindestens sechs Bundesländer – darunter Schwergewichte wie Bayern, NRW und Niedersachsen – den umfassenden Einsatz von Microsoft-Software in ihrer Verwaltung.

Auch auf Bundesebene wird kräftig investiert: Die Ausgaben für Software-Lizenzen stiegen allein 2023 auf über 1,2 Milliarden Euro – ein Großteil davon floss an Microsoft. Kanzler Olaf Scholz unterstützt sogar das Delos-Cloud-Projekt, an dem Microsoft beteiligt ist, obwohl es angeblich auf mehr digitale Souveränität setzt als rein US-basierte Lösungen.

Der „goldene Käfig“ – bequem, aber riskant

Die GI spricht in diesem Zusammenhang vom „goldenen Käfig“. Gemeint ist: Die Microsoft-Cloud bietet Komfort, Standardisierung und Funktionalität – auf den ersten Blick verlockend für Behörden, die mit veralteter IT und Fachkräftemangel kämpfen. Doch die langfristigen Konsequenzen sind alles andere als harmlos.

Denn mit jeder weiteren Anwendung, jedem weiteren Datensatz, der in der Microsoft-Cloud landet, steigt die technologische Abhängigkeit. Einmal im System, ist der Ausstieg teuer, komplex und politisch schwierig. Genau darin sieht die GI eine ernsthafte Bedrohung für Deutschlands digitale Handlungsfähigkeit.

Sicherheitsbedenken und rechtliche Fallstricke

Zusätzlich zur wirtschaftlichen Abhängigkeit kommen rechtliche und sicherheitstechnische Risiken. Der US-amerikanische CLOUD Act erlaubt es Behörden in den USA, auf Daten zuzugreifen – auch dann, wenn sie auf Servern außerhalb der USA liegen. Und die betroffenen Cloud-Anbieter dürfen über diese Zugriffe nicht einmal informieren.

Auch aus Sicht der IT-Sicherheit ist die Microsoft-Cloud kein Vorzeigemodell. Immer wieder kam es zu schwerwiegenden Sicherheitslücken – insbesondere bei Azure. Die GI zweifelt zudem an der Rechtmäßigkeit der oft ausschreibungsfreien Vergabe großer Cloud-Aufträge an Microsoft.

Es gibt Alternativen – warum werden sie ignoriert?

Dabei gibt es längst Alternativen: Open-Source-Lösungen, datensouveräne Cloud-Angebote, dezentrale Infrastrukturen. Schleswig-Holstein zeigt, dass ein digitaler Verwaltungsumbau auch ohne Microsoft funktioniert – sicherer, kosteneffizienter und unabhängiger.

Warum also setzt ein Großteil der öffentlichen Verwaltung weiterhin auf proprietäre Lösungen? Oft mangelt es an politischem Willen, technischer Expertise oder schlicht am Mut, neue Wege zu gehen. Doch der Preis der Bequemlichkeit könnte hoch sein – sowohl finanziell als auch in Hinblick auf den Schutz unserer Daten.

Fazit: Jetzt gegensteuern, bevor es zu spät ist

Deutschlands digitale Zukunft darf nicht in der Hand einzelner Tech-Konzerne liegen. Wenn Bund und Länder es mit digitaler Souveränität ernst meinen, müssen sie jetzt handeln: Ausschreibungen öffnen, Alternativen fördern und auf offene Standards setzen.

Die Gesellschaft für Informatik bringt es auf den Punkt: Digitale Souveränität ist keine theoretische Debatte, sondern eine Frage der staatlichen Selbstbestimmung im digitalen Zeitalter. Wer heute falsch entscheidet, verliert morgen die Kontrolle – und die ist in der Verwaltung nicht verhandelbar.

K3 Innovationen GmbH
Hohenzollern Str. 66-68
D – 52351 Düren

Kommunikation:
Tel.: +49 (0) 2421 / 38 88 66-0
E-Mail: contact (at) k3-innovationen.de

Web:
www.k3-innovationen.de
www.beolo.de
www.jitsi-meet-server.de
www.bigbluebutton-hosting.de
www.intranetbox.de
www.emailverschluesselung.com
www.pressebox.de/digitalisierung

Social Media:
K3 Innovationen GmbH bei Facebook
K3 Innovationen GmbH bei X
K3 Innovationen GmbH bei Youtube
K3 Innovationen GmbH bei Instagram
K3 Innovationen GmbH bei LinkedIn
K3 Innovationen GmbH bei XING